Uhlmann Indien„Indien ist ein heraus­for­dernder Markt “

Sumeet Arora und sein Team lenken vom indischen Pune aus die Geschicke Uhlmanns auf dem Subkontinent – mit allen Herausforderungen, die dazugehören.

Die indi­sche Wirt­schaft im Wandel


Bis etwa 1994 waren die wirt­schaft­li­chen Aussichten in Indien eher mäßig. Dann kam ein Premier­mi­nister, der das Land und den Markt libe­ra­li­sierte. Die Folge waren massive Inves­ti­tionen und Sonder­wirt­schafts­zonen, die Subven­tionen und Anreize wie den Verzicht auf Steuern für Unter­nehmen für satte neun Jahre boten. Im Jahr 2000 nutzten viele multi­na­tio­nale Unter­nehmen und Hersteller Indien für die Auftrags­fer­ti­gung. In den darauf­fol­genden Jahren wuchs der Phar­ma­markt Jahr für Jahr mit robusten zwei­stel­ligen Wachs­tums­raten. Heute erwirt­schaften die Unter­nehmen des Phar­ma­sek­tors in Indien einen Jahres­um­satz von rund 50 Milli­arden Dollar.

Kaum jemand wird an Indien denken, wenn er eine Tablette gegen Kopf­schmerzen mit einem Schluck Wasser herun­ter­spült. Dabei gibt es zwischen beidem eine klare Verbin­dung: Eine Viel­zahl der Medi­ka­mente, die in Deutsch­land und den anderen euro­päi­schen Ländern zum Einsatz kommen, werden in Indien verpackt. Das Land hat in den vergan­genen 30 Jahren eine enorme wirt­schaft­liche Dynamik entwi­ckelt und wurde so für viele Unter­nehmen aus aller Welt inter­es­sant. Seit 2015 ist Uhlmann dort eben­falls mit einem Standort vertreten. Mana­ging Director Sumeet Arora hat Uhlmann Indien aufge­baut.

 


70 Maschinen

Uhlmann India hat in den letzten fünf Jahren mehr als 40 Maschinen der Uhlmann-Gruppe auf dem indi­schen Markt plat­ziert und damit die Gesamt­zahl der Uhlmann-Maschinen im Land auf 70 erhöht.

 

Der 1969 gebo­rene Arora ist Voll­blut­kauf­mann. Seinen Bachelor hat er in Mecha­nical Engi­nee­ring gemacht, danach zog es ihn direkt in den Vertrieb. Von 1997 an arbei­tete er für den größten indi­schen Hersteller von Verpa­ckungen für Flüs­sig­ma­te­rial. Heute kann er auf mehr als 22 Jahre Erfah­rung im Bereich Pack­a­ging zurück­bli­cken. „Ich hatte das Glück, eine Ära mitzu­er­leben, in der sich die Verpa­ckungs­tech­no­logie phäno­menal entwi­ckelt hat“, sagt er. „Heut­zu­tage ist die Verpa­ckung nicht nur die Schutz­hülle eines Produktes. Sie ist ein State­ment.“

Heut­zu­tage ist die Verpa­ckung ein State­ment.

Sumeet Arora, Mana­ging Director Uhlmann India

Preis­druck auf Uhlmann

„Der phar­ma­zeu­ti­sche Markt in Indien ist extrem gut aufge­stellt“, sagt Arora. Doch er hat auch seine Tücken. „Medi­ka­mente sind hier um ein Viel­fa­ches güns­tiger als in Europa. Das wirkt sich auch auf den Preis aus, der für Verpa­ckungen aufge­rufen werden kann. So ist der Markt hier.“ Dementspre­chend hoch ist der Preis­druck auf Hersteller von Verpa­ckungs­ma­schinen wie Uhlmann. Zwar genießt Uhlmann in Indien einen hervor­ra­genden Ruf, doch Qualität hat ihren Preis. „Der durch­schnitt­liche Kunde denkt, ‚Das ist das Beste, was man mit Geld kaufen kann‘“, erklärt Arora. „Und gleich­zeitig sagen sie, es sei deshalb zu teuer für sie. Wir hier bei Uhlmann Indien arbeiten jeden Tag in Gesprä­chen mit Kunden daran, diese Einstel­lung zu ändern. Wir schaffen Vertrauen und Zuver­sicht beim Kunden, dass sich eine solche Inves­ti­tion auszahlt und er das beste Preis-Leis­tungs-Verhältnis erhält und mit unver­gleich­li­chen TCO, also Total Cost of Owner­ship.“

Spezi­elle Heraus­for­de­rungen für den Service

Der Appetit auf Inves­ti­tionen in Maschinen sei da, sagt Arora. Aber im Gegen­satz zu west­li­chen Märkten sei die Bereit­schaft, viel Geld für Wartung oder Repa­ra­turen auszu­geben, gering. „In Indien können wir nur einen Bruch­teil des Preises für einen Service­ein­satz verlangen, der in Europa üblich ist“, sagt er. „Deshalb haben wir viel in die Einstel­lung und Ausbil­dung von kompe­tenten Mitar­bei­tern inves­tiert, die den Support für deut­sche Maschinen in indi­schen Rahmen­be­din­gungen leisten können.“

 


270 US-Dollar

Bis vor kurzem gaben die Inder nur rund 100 US-Dollar pro Jahr für Arznei­mittel aus. Diese Summe steigt jetzt mit der Verbes­se­rung der wirt­schaft­li­chen Lage der Gesell­schaft stetig an: Die aktu­ellen Pro-Kopf-Ausgaben für das Gesund­heits­wesen liegen bei 270 Dollar.

 

Uhlmann Indien ist in der Nieder­las­sung bei Pune mit einem starken Team vertreten. Star­tete der Mana­ging Director im Jahr 2015 dort mit fünf Leuten, sind es heute 13. Arora fährt selbst noch fünf- bis sechsmal monat­lich zu Kunden. „Indien ist ein viel­sei­tiges Land“, sagt er. „Alle 100 Kilo­meter wird ein anderer Dialekt gespro­chen.“ Die COVID-Pandemie hat Uhlmann Indien bisher gut über­standen – auch dank der Unter­stüt­zung von Uhlmann Deutsch­land, wofür Arora und seine Mitar­bei­tenden dankbar sind. „Ich hätte nie gedacht, dass es bei einem so großen Unter­nehmen wie Uhlmann einen solchen Zusam­men­halt gibt“, sagt er. „Wir alle haben eine Faszi­na­tion für Uhlmann.“

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