Warum wird die USP künftig bei KOCH gebaut, nicht bei Uhlmann?
Die Verlagerung ist temporär gedacht. KOCH hat derzeit wenig Aufträge und die Kolleginnen und Kollegen dort müssten darum in Kurzarbeit gehen. Um das abzuwenden, gab die Geschäftsführung meinem Team und mir den Auftrag, zu prüfen, für welche Maschinen wir die Montage nach Pfalzgrafenweiler verlagern könnten. Wir haben uns unterschiedliche Optionen angeschaut und die USP als modular aufgebaute Plattform zur Serialisierung passte da gut.

Wie gelingt der Wissenstransfer?
In den ersten drei Monaten 2025 arbeiteten einige Monteure, Elektriker und Techniker von KOCH hier bei Uhlmann und bauten die ersten beiden Anlagen. So konnten wir sie bei Fragen immer unterstützen. Dieses Wissen tragen sie weiter ins Montageteam bei KOCH und bilden ihre Kolleginnen und Kollegen dort aus. Künftig sollen sie pro Jahr 10 bis 15 Anlagen fertigen. Bei Bedarf unterstützen wir sie natürlich vor Ort, aber ich glaube nicht, dass sie das groß brauchen. Die Einarbeitung lief wie erwartet reibungslos. Dass die KOCH-Leute das gut machen, war uns von Anfang an klar.
Woher kommt das Vertrauen?
Wir hatten das Thema schon einmal, nur andersherum. Damals hatte KOCH einen Riesenauftrag, wir unterstützten sie bei der Montage und arbeiteten damals eng zusammen. Daher wussten wir: Mit denen kann man g’schirra – wie der Schwabe so schön sagt. Das Vertrauen war also von Anfang an da. Das war auch wichtig, denn wir hatten sehr wenig Zeit.

Im Dezember 2024 fiel die Entscheidung für die Verlagerung der USP und Ende März mussten wir schon die erste Maschine liefern. Wir sind also von null auf hundert in nur vier Monaten.
Christian Link, Director Assembly Packaging Systems
Warum war die Zeit so knapp?
Im Dezember 2024 fiel die Entscheidung für die Verlagerung der USP und Ende März mussten wir schon die erste Maschine liefern. Wir sind also von null auf hundert in nur vier Monaten. Das war schon eine Nummer! Aber wir haben das alles in dieser kurzen Zeit komplett geschafft. Das ging nur, weil wirklich alle eine super Arbeit geleistet haben. Der Einkauf und die IT von KOCH und Uhlmann haben eng zusammengearbeitet, die Logistiker ebenso. Koch musste in kürzester Zeit die Lieferkette aufbauen und technisch die passende Infrastruktur schaffen. Aber gemeinsam haben wir sehr schnelle, schlanke und gute Lösungen gefunden. Entscheidungen wurden immer sofort getroffen und nie vertagt. Denn eines war klar: Die Kundentermine und die Qualität dürfen nicht leiden, das ist unser oberstes Ziel. Und man merkte, dass alle Beteiligten das Ernst nahmen. Das funktionierte auf allen Ebenen sehr gut: Vom Management bis in die Montagehalle.

Wie geht es jetzt weiter?
Die dritte USP bauen die Kollegen selbstständig bei KOCH. Ab diesem Zeitpunkt führen wir auch zusätzliche, neue Qualitätsschritte ein, um die Applikationsbereitschaft der Maschine zu erhöhen und so die Durchlaufzeiten zur reduzieren. Das heißt wir legen in Sachen Qualität noch eine Schippe drauf. Wenn die USP fertig ist, kommt sie wieder zu Uhlmann, wird hier in die Linie integriert, synchronisiert und an den Kunden übergeben. Unsere Kunden kaufen also wie bisher die komplette Linie bei Uhlmann.
Was nehmen Sie aus dem Projekt mit?
Es zeigt, dass wir Group Companies innerhalb der Uhlmann Group gemeinsam unglaublich viel leisten können. Wir sind schnell und passen uns flexibel an veränderte Bedingungen an. Damit sind wir agiler als ein Großkonzern. Was wir hier gestemmt haben, kann man nicht hoch genug bewerten und dass wir den Kolleginnen und Kollegen bei KOCH damit helfen, ist umso schöner.
Sven Rothfuß, Teamleiter Maschinenmontage, seit seiner Ausbildung zum Feinwerkmechaniker 2014 bei KOCH

Welche Maschinen montieren Sie bei KOCH?
Ich bin überwiegend am Bau der Blistermaschine KBS-PL tätig.
Inwiefern unterscheidet sich die USP davon?
Die USP-Anlagen sind kompakter. Der Transport des Produktes findet bei der USP über Riemen statt, bei der KBS-PL wird das Produkt über ein Transportkette und Behälter transportiert.
Was ist Ihre Rolle beim Wissenstransfer ins KOCH-Montage-Team?
Meine Aufgabe ist es, das gewonnene Wissen bei der Baugruppenmontage an die Kollegen weiterzuleiten und den Bau weiterer USP-Anlagen zu betreuen.
Wie verliefen die Einarbeitung und die Zusammenarbeit mit den Kollegen bei Uhlmann?
Die Zusammenarbeit mit den Kollegen von Uhlmann war hervorragend. Alle waren sehr hilfsbereit, wir fühlten uns sehr willkommen. Die Einarbeitung in die Baugruppenmontage war herausfordernd, aber gemeinsam haben wir es geschafft. Die netten und hilfsbereiten Uhlmann-Kollegen, haben mich sehr begeistert. Vielen Dank dafür!
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