Interview„Wir haben sehr schnelle, schlanke und gute Lösungen gefunden“

Die Fertigung der Uhlmann Serialization Platform (USP) übernehmen vorübergehend die Kolleginnen und Kollegen von KOCH. Christian Link, Director Assembly Packaging Systems, leitet die Verlagerung. Im Gespräch erklärt er, warum wir das tun und welche Herausforderungen das mit sich brachte.

Warum wird die USP künftig bei KOCH gebaut, nicht bei Uhlmann?

Die Verla­ge­rung ist temporär gedacht. KOCH hat derzeit wenig Aufträge und die Kolle­ginnen und Kollegen dort müssten darum in Kurz­ar­beit gehen. Um das abzu­wenden, gab die Geschäfts­füh­rung meinem Team und mir den Auftrag, zu prüfen, für welche Maschinen wir die Montage nach Pfalz­gra­fen­weiler verla­gern könnten. Wir haben uns unter­schied­liche Optionen ange­schaut und die USP als modular aufge­baute Platt­form zur Seria­li­sie­rung passte da gut.

Team­work makes the dream work: Gemeinsam montierten die Kollegen von Koch und Uhlmann die ersten beiden USP, die Montage der dritten erfolgt dann bereits bei KOCH.
Wie gelingt der Wissens­transfer?

In den ersten drei Monaten 2025 arbei­teten einige Monteure, Elek­triker und Tech­niker von KOCH hier bei Uhlmann und bauten die ersten beiden Anlagen. So konnten wir sie bei Fragen immer unter­stützen. Dieses Wissen tragen sie weiter ins Monta­ge­team bei KOCH und bilden ihre Kolle­ginnen und Kollegen dort aus. Künftig sollen sie pro Jahr 10 bis 15 Anlagen fertigen. Bei Bedarf unter­stützen wir sie natür­lich vor Ort, aber ich glaube nicht, dass sie das groß brau­chen. Die Einar­bei­tung lief wie erwartet reibungslos. Dass die KOCH-Leute das gut machen, war uns von Anfang an klar.

Woher kommt das Vertrauen?

Wir hatten das Thema schon einmal, nur anders­herum. Damals hatte KOCH einen Riesen­auf­trag, wir unter­stützten sie bei der Montage und arbei­teten damals eng zusammen. Daher wussten wir: Mit denen kann man g’schirra – wie der Schwabe so schön sagt. Das Vertrauen war also von Anfang an da. Das war auch wichtig, denn wir hatten sehr wenig Zeit.

Im Dezember 2024 fiel die Entschei­dung für die Verla­ge­rung der USP und Ende März mussten wir schon die erste Maschine liefern. Wir sind also von null auf hundert in nur vier Monaten.

Chris­tian Link, Director Assembly Pack­a­ging Systems
Warum war die Zeit so knapp?

Im Dezember 2024 fiel die Entschei­dung für die Verla­ge­rung der USP und Ende März mussten wir schon die erste Maschine liefern. Wir sind also von null auf hundert in nur vier Monaten. Das war schon eine Nummer! Aber wir haben das alles in dieser kurzen Zeit komplett geschafft. Das ging nur, weil wirk­lich alle eine super Arbeit geleistet haben. Der Einkauf und die IT von KOCH und Uhlmann haben eng zusam­men­ge­ar­beitet, die Logis­tiker ebenso. Koch musste in kürzester Zeit die Liefer­kette aufbauen und tech­nisch die passende Infra­struktur schaffen. Aber gemeinsam haben wir sehr schnelle, schlanke und gute Lösungen gefunden. Entschei­dungen wurden immer sofort getroffen und nie vertagt. Denn eines war klar: Die Kunden­ter­mine und die Qualität dürfen nicht leiden, das ist unser oberstes Ziel. Und man merkte, dass alle Betei­ligten das Ernst nahmen. Das funk­tio­nierte auf allen Ebenen sehr gut: Vom Manage­ment bis in die Monta­ge­halle.

In Laup­heim montierte Sven Rothfuß die erste USP, bei Koch sorgt er künftig für den Wissens­transfer ins Monta­ge­team.
Wie geht es jetzt weiter?

Die dritte USP bauen die Kollegen selbst­ständig bei KOCH. Ab diesem Zeit­punkt führen wir auch zusätz­liche, neue Quali­täts­schritte ein, um die Appli­ka­ti­ons­be­reit­schaft der Maschine zu erhöhen und so die Durch­lauf­zeiten zur redu­zieren. Das heißt wir legen in Sachen Qualität noch eine Schippe drauf. Wenn die USP fertig ist, kommt sie wieder zu Uhlmann, wird hier in die Linie inte­griert, synchro­ni­siert und an den Kunden über­geben. Unsere Kunden kaufen also wie bisher die komplette Linie bei Uhlmann.

Was nehmen Sie aus dem Projekt mit?

Es zeigt, dass wir Group Compa­nies inner­halb der Uhlmann Group gemeinsam unglaub­lich viel leisten können. Wir sind schnell und passen uns flexibel an verän­derte Bedin­gungen an. Damit sind wir agiler als ein Groß­kon­zern. Was wir hier gestemmt haben, kann man nicht hoch genug bewerten und dass wir den Kolle­ginnen und Kollegen bei KOCH damit helfen, ist umso schöner.

Sven Rothfuß, Team­leiter Maschi­nen­mon­tage, seit seiner Ausbil­dung zum Fein­werk­me­cha­niker 2014 bei KOCH


Welche Maschinen montieren Sie bei KOCH?

Ich bin über­wie­gend am Bau der Blis­ter­ma­schine KBS-PL tätig.

Inwie­fern unter­scheidet sich die USP davon?

Die USP-Anlagen sind kompakter. Der Trans­port des Produktes findet bei der USP über Riemen statt, bei der KBS-PL wird das Produkt über ein Trans­port­kette und Behälter trans­por­tiert.

Was ist Ihre Rolle beim Wissens­transfer ins KOCH-Montage-Team?

Meine Aufgabe ist es, das gewon­nene Wissen bei der Baugrup­pen­mon­tage an die Kollegen weiter­zu­leiten und den Bau weiterer USP-Anlagen zu betreuen.

Wie verliefen die Einar­bei­tung und die Zusam­men­ar­beit mit den Kollegen bei Uhlmann?

Die Zusam­men­ar­beit mit den Kollegen von Uhlmann war hervor­ra­gend. Alle waren sehr hilfs­be­reit, wir fühlten uns sehr will­kommen. Die Einar­bei­tung in die Baugrup­pen­mon­tage war heraus­for­dernd, aber gemeinsam haben wir es geschafft. Die netten und hilfs­be­reiten Uhlmann-Kollegen, haben mich sehr begeis­tert. Vielen Dank dafür!

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