Wie gehen Sie und wie geht Uhlmann China mit der Situation um COVID-19 um?
Jochen Scheil: Uhlmann China arbeitet seit dem 10. Februar im Modus „Heimarbeit / reduzierte Büroanwesenheit“. Ich selbst war seit Ende Januar mit meiner Familie privat in Deutschland unterwegs, und als wir mitbekamen, wie die Dinge sich in China entwickelten, haben wir beschlossen, vorerst in Deutschland zu bleiben, anstatt Mitte Februar zurückzufliegen. Meine Mitarbeiter hatten nach den Neujahrsferien zunächst auch Schwierigkeiten, wieder nach Shanghai und Peking zurückzukehren. Aber jetzt sind alle wieder zu Hause. Einige arbeiten von dort aus, andere gehen nach vorheriger Genehmigung nur dann ins Büro, wenn es laut Arbeitsplan notwendig ist.
Dieser Plan wird wöchentlich vom Managementteam überprüft. Wir in China sind es gewohnt, unsere Arbeit mit digitalen Werkzeugen wie WeChat, das ist ähnlich wie WhatsApp, zu organisieren und nutzen diese auch, um mit Kollegen und sogar Kunden zu kommunizieren. Daher war es für uns bei der Einführung des Heimarbeitsplans nicht schwierig, diese Tools in unsere tägliche Routine zu integrieren. Das Einzige, was wir manchmal vermissen, ist der Smalltalk mit Kollegen bei Kaffee oder Tee im Büro und die persönlichen Gespräche mit Mitarbeitern und Kunden von Angesicht zu Angesicht.
Aber sowohl unsere Mitarbeiter als auch unsere Kunden schätzen unsere Bemühungen, den Geschäftsbetrieb in diesen schwierigen Zeiten so gut wie möglich aufrechtzuerhalten. Sie unterstützen voll und ganz unsere sowie die von den örtlichen Gemeinden durchgeführten Maßnahmen, beispielsweise Temperaturkontrollen, die Überwachung des Aufenthaltsorts, die Einschränkung der sozialen Kontakte, und so weiter.
Welche Maßnahmen haben Sie genau umgesetzt und seit wann?
JS: Wir haben zunächst die chinesischen Neujahrsfeiertage um eine Woche verlängert. Ursprünglich hatten wir geplant, am 1. Februar die Arbeit wieder aufzunehmen, aber die chinesische Regierung hatte ihrerseits beschlossen, die Feiertage bis zum 9. Februar zu verlängern. Wegen der schwerwiegenden Entwicklungen ermutigte die Regierung Unternehmen zudem, verschiedene Arbeitsprogramme wie etwa Heimarbeit oder gestaffelte Arbeit im Büro, also weniger Personal gleichzeitig im Büro, einzuführen. Seitdem haben wir mit Uhlmann China die Home-Office-Regelung.
Das Management-Team überprüft außerdem wöchentlich den Arbeitsplan für die gestaffelte Arbeit. Natürlich nutzen wir Anrufe, E-Mail, WeChat, MS-Teams, das ein hervorragendes Instrument zur Kommunikation und zum Austausch von Dokumenten ist, um miteinander und mit unseren Kunden in Kontakt zu bleiben. Nach den längeren Ferien und einer 14-tägigen Quarantäne für Mitarbeiter, die während des chinesischen Neujahrsfestes innerhalb Chinas gereist waren und an ihren Arbeitsplatz zurückkehrten, nehmen auch unsere Kunden den Betrieb wieder auf. UCN hat in unserem Büro Handdesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt und uns sogar mit medizinischen Masken für alle unsere Mitarbeiter versorgt, um die persönliche Sicherheit zu gewährleisten.
Wie sind die Erfahrungen mit der Arbeit von zu Hause aus, mit reduzierter Bürozeit, Reisebeschränkungen und dergleichen?
JS: Wir haben bisher nur positive Erfahrungen mit der Arbeit von zu Hause aus gemacht. Wir danken den Mitarbeitern der Uhlmann IT in Deutschland dafür, dass sie für unsere Kollegen, die normalerweise nicht von zu Hause aus arbeiten, den Fernzugriff bereitgestellt haben. Unsere Mitarbeiter schätzen es sehr, dass wir dieses Arbeitsmodell anbieten. Für diejenigen, die im Büro sein müssen, um zum Beispiel Buchhaltung und Finanzen oder Ersatzteillieferungen abzuwickeln, hat das UCN-Management-Team einen spezifischen Arbeitsplan aufgestellt.
Damit kann die persönliche Sicherheit der Mitarbeiter gewährleistet werden. Gleichzeitig werden die Regeln und Vorschriften, die für die UCN-Büros in Shanghai und Peking gelten, eingehalten. Die Reisebeschränkungen innerhalb Chinas und nach Übersee bleiben bestehen und werden bei Bedarf entsprechend den neuesten Empfehlungen der lokalen Behörden angepasst. Da die Reisebeschränkungen für deutsche Techniker weiterhin bestehen, hat unser lokales Kundenbetreuungsteam inzwischen die Installation / SAT bei einem unserer Kunden in Shanghai erfolgreich durchgeführt. Dies zeigt deutlich, dass unser Ansatz „local for local“ auch in schwierigen Zeiten gut funktioniert. Die Fernunterstützung unserer Zentrale in Laupheim während dieser Installation / SAT war großartig und ich danke allen für ihre harte Arbeit daran, diesen SAT zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
Was empfehlen Sie Kollegen und Mitarbeitern in unserer Zentrale, die mit den neuen Umständen umgehen müssen und nun auch vom Home Office aus arbeiten?
JS: Nehmen Sie neue Arbeitsprogramme an. Sie helfen uns, in diesen schwierigen Zeiten die Sicherheit und den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten. Nutzen Sie die bereitgestellten Kommunikationsmittel, um eine solche Fernarbeit zu ermöglichen, und richten Sie eine Routinekommunikation mit Ihrem Team und ihren Kollegen ein. Das wird helfen, bis sich die Situation wieder normalisiert hat. Außerdem könnten solche neuen Arbeitsprogramme in Zukunft verstärkt Einzug halten. Sehen Sie die derzeitige Situation also als Chance, diese Modelle bereits jetzt auszuprobieren. Nur so werden Sie auch in der Zukunft damit positive Erfahrungen machen.
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