Natürlich muss nicht jeder seine Ausbildung mit einem Preis oder einer speziellen Auszeichnung beenden – wir freuen uns aber, wenn es passiert. Dieses Jahr waren es gleich vier Azubis, die ausgezeichnet wurden: Julian Härle, Linda Ostertag, Raphael Demuth und Luca Stehle. Jeder hat so seine eigenen Erfahrungen gemacht, aber eines fanden alle toll: die Qualität der Ausbildung bei Uhlmann. Aber warum ist die so hoch? Wir sind dieser Frage einmal nachgegangen.
Selbstständigkeit lernen
Alfred Merz ist heute Ausbildungsleiter bei Uhlmann. Er hat selbst in den 1970er-Jahren bei Uhlmann gelernt und sich später zum Ausbilder weiterbilden lassen. Für ihn basiert die Stärke der Uhlmann-Ausbildung auf mehreren Faktoren – einer davon ist Selbstständigkeit. „Ich sehe mich selbst eher als einen Ausbildungsbegleiter. Ich stelle mich nicht hin und sage den Azubis, so und so müsst ihr das machen, sondern sie müssen sich Sachen erst einmal selbst erarbeiten. Ich bin dann natürlich bei Fragen für sie da“, erklärt er. Für viele, die direkt aus der Schule kommen, sei das eine Umstellung. Aber letztendlich wachsen sie daran.
Der zweite Faktor sei die Verantwortung, die den Azubis schon früh übertragen wird. So fertigen sie nach den ersten sechs Monaten ihrer Ausbildung bereits Teile aus regulären Aufträgen an. „Was die Azubis herstellen, wird später in unseren Maschinen verbaut“, sagt Merz. „Das ist wichtig, damit die jungen Leute lernen, zu hundert Prozent hinter ihrer Arbeit zu stehen.“
Der dritte Faktor sei die gute Kommunikation – unter den Ausbildern und zwischen Ausbildern und Azubis. Die Azubis werden einmal im Jahr anonymisiert befragt, wie zufrieden sie mit ihrer Ausbildung sind. „Nur so können wir uns verbessern“, sagt Alfred Merz. Die Ausbilder wiederum treffen sich alle drei bis vier Wochen, um den Stand der Dinge zu besprechen.
Was gibt es bei Uhlmann zu lernen?
Uhlmann bildet junge Menschen aus zu Mechatronikern, Elektronikern, Industriemechanikern, Fachinformatikern, Technischen Produktdesignern und Kaufleuten.
Wie viele Azubis hat Uhlmann?
Es befinden sich ständig rund 100 Azubis bei Uhlmann in Ausbildung.
Wie ist die Ausbildung aufgebaut?
In den ersten anderthalb Jahren lernen die Azubis in der Regel in der Lehrwerkstatt praktische und technische Grundlagen, wie beispielsweise Metallbearbeitung und CNC-Programmierung. Danach absolvieren sie den ersten Teil ihrer Abschlussprüfung und beginnen den Abteilungsdurchlauf. Je nach Beruf endet die Ausbildung nach drei bis vier Jahren mit dem zweiten Teil der Abschlussprüfung.
Wer wird ausgezeichnet?
Wer in der Abschlussprüfung mehr als 95 Punkte hat (Ergebnisse aus dem ersten Teil der Abschlussprüfung werden eingerechnet), bekommt einen Preis.
Uhlmann hat einen guten Ruf
Die Verzahnung dieser drei Faktoren sorgt unter anderem dafür, dass unsere Azubis immer wieder gelobt werden und die Ausbildung bei Uhlmann einen guten Ruf genießt. „Auf Ausbildungsmessen oder von Lehrern in den Schulen bekommen wir das mit“, so Merz. Am Ende einer Ausbildung stehen oft Preise oder Auszeichnungen. Einen großen Anteil daran, dass unsere Azubis regelmäßig so gut abschneiden, hat die gute Vorbereitung auf die Prüfungen.
„Einige Wochen vor der Abschlussprüfung im Januar fangen wir an, regelmäßig im Betrieb Prüfungsaufgaben aus vergangenen Jahren durchzusprechen“, sagt Matthias Hötzinger, der zusammen mit den Ausbildern Alfred Merz und Michael Sälzle die jungen Menschen betreut. „Aber so gut wie unsere Besten wird man nur, wenn man sich auch zu Hause hinsetzt und die wortwörtlichen Hausaufgaben macht.“
Der Spaß darf nicht fehlen
Ein nicht zu vernachlässigender Faktor bei alldem: der Spaß. „Meine Ausbildung zum Industriemechaniker hat mir von Anfang an Spaß gemacht“, sagt Raphael Demuth. „Mich fasziniert die Technik, die beispielsweise hinter einer CNC-Maschine steckt.“
Linda Ostertag genoss es, während ihrer Ausbildung in die verschiedensten Bereiche hineinzuschnuppern. „Das ist sehr abwechslungsreich“, sagt sie. Sie studiert mit dem Ulmer Modell Maschinenbau und machte so eine verkürzte Ausbildung.
Luca Stehle, ausgebildeter Industriemechaniker, schätzte vor allem den hohen Praxisbezug: „Ich habe vor, später als Konstrukteur zu arbeiten. Da bringt es schon sehr viel, in der Ausbildung zu sehen, wie die Teile überhaupt gefertigt werden.“
Julian Härle, Elektroniker, war sogar so motiviert, dass ihn selbst ein halbes Jahr, in dem er krankheitsbedingt ausfiel, nicht stoppen konnte. „Ich habe das meiste zu Hause nachgeholt, konnte aber auch immer im Betrieb nachfragen, wenn etwas unklar war“, sagt er.
Offen für Veränderung und Verbesserung
Auch die Ausbilder stehen hinter ihrer Arbeit. „Ich habe mit über 60 jeden Tag mit Leuten von 16, 17 Jahren zu tun. Das hält fit und macht Spaß“, sagt Ausbildungsleiter Merz. „Ich kann den jungen Leuten was beibringen, lerne aber auch selbst immer dazu. Das Lernen hört nie auf, und das ist toll.“
Was die Azubis jetzt machen:
Stand März 2020 macht Luca Stehle nach seiner Ausbildung (Ende im Januar 2019) ein duales Studium in Maschinenbau. Er hat vor, später als Konstrukteur zu arbeiten.
Linda Ostertag befindet sich ebenfalls derzeit noch im Bachelor-Studium des Maschinenbaus. Sie pendelt zwischen Laupheim und Ulm.
Julian Härle hat nach drei Jahren Ausbildung zum Industriemechaniker noch eine Ausbildung zum Elektroniker draufgesetzt. Seine Motivation dahinter war, Endmonteur zu werden, damit er vielerorts eingesetzt werden kann.
Raphael Demuth arbeitet in der Fertigung bei Uhlmann und möchte beruflich erst einmal alles auf sich zukommen lassen.
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