HobbyRrrrampe um Rampe

Morris Voldenauer (21) ist unser jüngster Service Engineer. Seine Freizeit verbringt er am liebsten auf der Rennstrecke und in der Werkstatt.

Deut­sche Meis­ter­schaft 2019: Morris Volde­nauer befindet sich im Halb­fi­nale. Er rast um die Kurven, nimmt Rampe um Rampe fehler­frei – einmal langsam, einmal schnell. Plötz­lich streift ihn ein anderes Auto, er kommt aus der Bahn und erwischt die Rampe nicht wie gewollt. Das Auto über­schlägt sich. Total­schaden.

Doch der Fahrer ist zum Glück völlig unver­letzt. Denn Morris Volde­nauer steuert sein Auto aus sicherer Entfer­nung. „Das ist einer der großen Vorteile bei Minicar-Rennen“, sagt er. „Man gefährdet sich nicht selbst.“ Um die 100 Fahrer jeden Alters nehmen mit ihren etwa 40 mal 30 Zenti­meter großen Mini­cars an den Rennen teil. Sie stehen dabei auf einer Erhö­hung neben der Bahn und lenken die Autos mit einer Fern­be­die­nung. Neben den Kurven sind die Sprünge die größte Heraus­for­de­rung.

Über mich


Name: Morris Volde­nauer

Funk­tion: Service Engi­neer

Geburtsort: Ulm

Hobbys: Minicar-Rennen, Ski fahren, klet­tern

Ort: Zentrale in Laup­heim

Bei Uhlmann seit 2015

„Im Trai­ning übt man, vor welcher Rampe man beschleu­nigen muss, damit man genug Schwung für die nächste Hürde hat und wo es besser ist, vorher abzu­bremsen, um sicher zu landen“, erklärt er. Denn das höchste Ziel lautet: Nicht das Auto schrotten. Schließ­lich sind die Wett­kampf­autos teuer, mindes­tens 2.000 Euro muss man rechnen.

Lieb­lings­renn­strecke in Laup­heim

Morris Volde­nauer packte 2010 das Minicar-Fieber. „Ein guter Freund von mir hat ein Modell­auto zu Weih­nachten bekommen“, erzählt er. „Mit dem sind wir auf dem Park­platz rumge­fahren. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mir sofort ein eigenes gekauft habe.“ Doch der Park­platz reichte ihm nicht lange: Beim Mini-Car-Club (MCC) Laup­heim fand er seine Lieb­lings­renn­strecke: „Sie ist relativ lang, hat viele Sprünge und liegt schön im Grünen“, schwärmt er. Inzwi­schen ist er sogar Jugend­wart und Mitglied der Vorstand­schaft beim MCC.

Etwa zehn bis 15 Rennen pro Jahr fährt Volde­nauer. Inzwi­schen hat er zwei Autos: eines mit Verbren­nungs­motor und eines mit Elek­tro­an­trieb. Im Sommer ist er mit ihnen zwei- bis dreimal monat­lich in unter­schied­li­chen Städten in Deutsch­land am Start, im Winter gibt es weniger Rennen. 2016 und 2017 wurde der 21-Jährige baden-würt­tem­ber­gi­scher Meister, in diesem Jahr quali­fi­zierte er sich trotz Unfall auch erst­mals für die euro­päi­sche Meis­ter­schaft in Valencia im Juni 2019: „Es war immer mein größtes Ziel da einmal mitzu­fahren.“

Auch beruf­lich ist Volde­nauer viel unter­wegs. Als Service Engi­neer repa­riert er Flaschen­füller in ganz Europa. Nach seiner Ausbil­dung zum Mecha­tro­niker wech­selte er Anfang 2019 in den Service. „Viele trauen sich nicht zu, direkt nach der Ausbil­dung allein in andere Länder zu reisen und auf Englisch Probleme mit Kunden zu disku­tieren“, sagt er. „Doch mich hat genau diese Heraus­for­de­rung gereizt.“

Das Feld von hinten aufrollen

An den Minicar-Rennen gefällt ihm der Wett­be­werb mit anderen am besten. Und der läuft wie folgt ab: Zuerst gibt es Vorläufe, bei denen jeder Fahrer versucht, in fünf Minuten so viele Runden wie möglich zu drehen. Auf dieser Basis werden etwa zwölf Fahrer auf glei­chem Niveau iden­ti­fi­ziert, die dann gegen­ein­ander fahren. Die besten daraus dürfen mit ins nächste Rennen, bei dem wieder die Top-Plat­zierten weiter gelassen werden. So können Fahrer das Feld von ganz hinten aufrollen. Ein Minicar-Rennen dauert in der Regel ein ganzes Wochen­ende. Doch auch zuhause verlangen die kleinen Flitzer Volde­nauers Aufmerk­sam­keit. Hier muss er regel­mäßig ihr Öl  oder ihre Reifen wech­seln, Kugel­lager tauschen und sie vom Staub befreien. „Jeder Teil­nehmer verwendet andere Kompo­nenten, baut sein Auto anders auf und baut sich so sein ganz indi­vi­du­elles Modell“, sagt Volde­nauer. „Mir gefällt gut, dass Minicar-Rennen mit so viel Technik verbunden sind– genau wie mein Job.“

Trai­ning in Weiden

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