DigitalisierungMaschi­nen­ab­nahme aus der Ferne

Wie können wir Kunden ihre bestellte Maschine vorführen, wenn sie nicht vor Ort sein können? Vor diese Herausforderung stellte uns die Pandemie. Tobias Ego und sein Team fanden eine Lösung – und die ist so gut, dass sie uns und den Kunden erhalten bleiben wird.

Darüber, dass er zum verab­re­deten Online-Gespräch keine Kamera zur Verfü­gung hat, muss Tobias Ego selbst lachen. Denn als Leiter des Projekts „Remote FAT“ hat er sich im letzten halben Jahr intensiv mit Kameras beschäf­tigt. Unter anderem – denn wer den Factory Accep­tance Test (FAT), oder schlicht: die Maschi­nen­ab­nahme, digi­ta­li­sieren will, hat vieles zu beachten. Was genau, berichtet Tobias Ego. Gemeinsam mit Dominik Dörr, Chris­tian Merk, Sieg­fried Hermann, Stefan Schwarz, Werner Blersch und Cris­tian Reiter stemmte Ego das Projekt und präsen­tierte das Ergebnis im Juli 2021 der Geschäfts­füh­rung.

 

Ich könnte mir vorstellen, dass es in Zukunft eine Misch­form aus klas­si­schem und Remote FAT gibt.

Tobias Ego, Head of Assembly Synchro­ni­sa­tion

„Das Thema Remote FAT schwebte zwar schon vor der Coro­na­pan­demie im Raum, aber bei den Kunden kam die Maschi­nen­ab­nahme aus der Ferne einfach nicht an. Sie waren es gewohnt, zu uns zu reisen, ihre Maschine vor Ort abzu­nehmen und viel­leicht eine Brezel zu essen“, sagt Ego. Mit den massiven Reise­be­schrän­kungen durch die Pandemie änderte sich die Situa­tion schlag­artig. Weil ein FAT mit einem brasi­lia­ni­schen Kunden anstand, wurden kurzer­hand Kameras ange­schafft und der FAT aus der Ferne über die Bühne gebracht. Eine dauer­hafte Lösung war das so aber nicht. Also machten sich Ego und sein Team daran, den FAT auf Abstand von einer Notlö­sung in eine rich­tige Option zu verwan­deln.

Unkom­pli­ziert muss es sein

Um den Remote FAT zu profes­sio­na­li­sieren, verschafften sich die Kollegen, darunter auch Projekt­leiter mit Remote Erfah­rung, erst einmal einen Über­blick darüber, wie es bei anderen Firmen läuft und wie beispiels­weise die Group Companie Koch oder der ExU Partner Fette ausge­stattet sind. Sie prüften, ob Daten­brillen sinn­voll sind und nahmen in Augen­schein, wie die Maschi­nen­um­ge­bung beleuchtet sein muss, denn: „Die Kameras können noch so gut sein – wenn die Sonne blendet, bringen sie nichts“, sagt Ego.

Ordent­lich was im Kasten: Dieses System ermög­licht den Remote FAT.

Außerdem verglich das Team verschie­dene Systeme und schaute sich auch an, was ein externer Dienst­leister für Film­auf­nahmen zu bieten hat. „Da rollte ein 7,5 Tonner an. Wir brauchten aber etwas Unkom­pli­ziertes und möglichst ohne viel Kabel­lage. Unser Fokus lag vor allem auf mobilen Kameras, mit denen wir auch an langen Linien kabel- und problemlos entlang­laufen können, um sie den Kunden vorzu­führen“, erklärt Ego.

Das Team entwi­ckelte eine Lösung, die zwar auch Rollen hat, aber deut­lich kompakter ist: ein Schrank, bestückt mit drei iPads, einem iPhone, einem Giga­cube, um die WLAN-Verbin­dung sicher­zu­stellen, einem Note­book, vier Power­banks, drei Head­sets, drei Stativen, einem Gimbal, das bei Smart­phones für Stabi­lität sorgt, einer Lade­sta­tion und Zubehör. Damit funk­tio­niert eine Maschi­nen­ab­nahme dann fast wie ein gewöhn­li­ches Teams-Meeting – statt Gesich­tern sehen Kunden aber ihre Maschine.

Kunden sind über­zeugt

Vier dieser Systeme schaffte Uhlmann an, 20 Remote FATs gab es bei Uhlmann bis jetzt. Und das Kunden­feed­back spricht für sich: „Dickes Danke an dich und das ganze Uhlmann Team für die absolut reibungs­lose Orga­ni­sa­tion vor Ort“, schrieb zum Beispiel ein Kunde an Ego. Ein Lob, das der Projekt­leiter gern weiter­gibt: „Ohne die sehr gute Zusam­men­ar­beit im Team hätten wir das nicht erreicht.“

Obwohl der Remote FAT so hervor­ra­gend funk­tio­niert, geht Ego davon aus, dass die meisten Kunden wieder ins Haus kommen möchten, zum klas­si­schen FAT. Das wäre manchen Projekt­lei­te­rinnen und Projekt­lei­tern recht. Denn sie haben während des gesamten, mehr­stün­digen Remote FATs die Aufgabe, zu mode­rieren. „Das ist schon eine andere Nummer, so ohne Pause“, sagt Ego. Aber er ist über­zeugt davon, dass Uhlmann gut daran tut, beide Optionen in petto zu haben – den klas­si­schen und den Remote FAT: „Ich könnte mir vorstellen, dass es in Zukunft eine Misch­form gibt, also nicht mehr die gesamte Truppe zum FAT anreist, sondern ein Teil zum Beispiel von China aus teil­nimmt.“ Denn weniger Reisen schont die Finanzen und das Klima.

Jedes Endgerät ist ein Teil­nehmer im Micro­soft-Teams-Meeting.

Ein Gimbal sorgt für stabile Bilder.

Mit dem iPhone lässt sich Kunden jedes Detail zeigen.

Die Kunden sehen die gesamte Linie und Einzel­heiten gleich­zeitig.

Auch die Geschäfts­füh­rung ist über­zeugt vom Remote FAT made by Uhlmann.

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