StraßenhundeAuf den Hund gekommen

Eigentlich ist Florian Biela Deputy Director Product Engineering bei Uhlmann China. Doch für viele Hunde in den Straßen Schanghais ist er die Rettung.

Florian Biela ist gerade auf dem Weg zur Arbeit, als er einen leidenden Hund am Stra­ßen­rand entdeckt. „Ich dachte mir schon, dass mit ihm etwas nicht stimmt“, erin­nert er sich an den 15. Februar 2023. Kurzer­hand gibt er ihm etwas zu trinken. Dabei stellt er fest: Der Golden Retriever braucht drin­gend Hilfe! Biela nimmt ihn in seine Obhut und bringt ihn zum Tier­arzt. „Da wurde so einiges fest­ge­stellt. Er hatte eine verengte Harn­röhre, Blasen­steine und einen Tumor. Das kleinste Übel war eine Haut­in­fek­tion, dadurch hatte er am ganzen Körper kahle Stellen“, erin­nert sich Biela.

Da Tou ging es gar nicht gut, als Florian Biela ihn fand.

Da Tou fährt liebend gern auf dem Roller mit.

Nach etli­chen Unter­su­chungen und einer fünf­stün­digen Opera­tion ist die Gefahr erstmal gebannt. Doch die Tier­arzt­rech­nung liegt bei umge­rechnet knapp 3.500 Euro. Um diese ordent­liche Summe zu stemmen, stellt Biela zusammen mit Freunden eine Spen­den­ak­tion auf die Beine, die die medi­zi­ni­sche Versor­gung des Golden Retrie­vers sichert. Nach zwei Wochen Aufent­halt in der Tier­klinik darf der Golden Retriever in sein neues Zuhause: bei Florian Biela. Heute hört der arme Hund von damals auf den Namen Da Tou, was auf Chine­sisch so viel bedeutet wie „großer Kopf“. Den hat er, im Verhältnis zu seinem schmalen Körperbau, nämlich wirk­lich. Da Tou und sein Herr­chen sind ein Herz und eine Seele – und begeis­terte Zwei­rad­fahrer: „Da Tou ist eher ein ruhiger Hund. Aber er liebt es, mit mir auf dem Roller mitzu­fahren!“, erzählt Biela. Der 34-Jährige hatte schon immer ein Herz für Hunde

Es ist so schön zu sehen,
wenn es den Tieren besser geht.

Florian Biela

Flug­be­gleiter für Vier­beiner

Da Tous Geschichte ist leider eine von vielen. Deshalb setzt sich sein Herr­chen seit vier Jahren für Stra­ßen­hunde in China ein. Mitt­ler­weile arbeitet er mit Gleich­ge­sinnten des „Shanghai Animal Rescue“ zusammen. „Das ist ein deut­sches Netz­werk in Schanghai, das auch eigene Heime für Hunde betreut. Aktuell sind dort um die 120 Hunde unter­ge­bracht“, erklärt Biela.

Ein Groß­teil seines Enga­ge­ments besteht daraus, mit den ausge­setzten Hunden nach Deutsch­land zu fliegen. Hier gibt es mehr Tier­heime, die zudem finan­zi­elle Unter­stüt­zung vom Staat erhalten. Neben seinem Einsatz als Hunde-Flug­be­gleiter, hilft Biela auch dabei, den Stra­ßen­hunden ein neues Zuhause suchen. „Ich habe mal einen Husky im Flieger mitge­nommen, der lebt jetzt glück­lich in Schweden. Es ist schön zu sehen, wenn die Arbeit etwas bewirkt und es den Tieren besser geht.“ Da kann Da Tou nur mit seinem großen Kopf nicken.

Wer eben­falls helfen will, kann sich unter folgender Adresse an Florian Biela wenden:
Florian.Biela@gmx.de

 

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