Malbuch für Kinder zum Brandschutz
Der Kreisfeuerwehrverband fördert das Thema „Brandschutzerziehung“ auch für Kindergartenkinder und veröffentlicht deshalb ein Kinder-Malbuch bereits in zweiter Auflage.
In dem Buch wird das Thema mit tollen Bildern erklärt. Zusätzlich wird es mit einem Memory-Spiel ergänzt, somit können die Kleinen spielerisch austesten, was sie alles im Gedächtnis behalten.
Uhlmann hat dieses Kinderbuch und Gedächtnisspiel gerne mit einer Spende unterstützt. Es wird nun den örtlichen Kindergärten zur Verfügung gestellt. Für Mitarbeitende gibt es ebenfalls einige Exemplare. Wer ein Buch möchte, kann es am Empfang in Laupheim abholen – solange der Vorrat reicht.
Wenn der Piepser sich meldet, muss es schnell gehen. Im Notfall zählt jede Sekunde. Deshalb dürfen gerade einmal zehn Minuten vergehen, bis das erste Auto der Feuerwehr am Einsatzort eintrifft. Das bedeutet für die freiwilligen Feuerwehrleute, die bei Uhlmann arbeiten: nach dem Blick auf das kleine Gerät, das verrät, wo was passiert ist, alles stehen und liegen lassen und ab zum Brand, zum Unfall oder zur Überschwemmung.
Zwischen Januar 2018 und November 2022 waren 49 Personen, die bei Uhlmann angestellt sind, an 88 Einsätzen beteiligt. Der längste Einsatz dauerte 80 Stunden. Alles, was unter fünf Stunden bleibt, geht zu Lasten des Gleitzeitkontos der freiwilligen Rettungskraft. Und auch neben den Einsätzen gibt es für die ehrenamtlichen Kameraden ordentlich was zu tun, denn mit regelmäßigen Schulungen und Übungen müssen sie sich auf den Ernstfall vorbereiten oder helfen bei Sonderaktionen. Doch alle fünf Kollegen, die mit der pactuell-Redaktion gesprochen haben, sind mit Feuereifer bei der Sache. Allesamt betonen die unvergleichliche Kameradschaft in ihren Wehren, haben aber auch individuelle Gründe für ihr Engagement, die sie uns hier verraten.
Ralf Fischer, Project Manager UP, Truppführer bei der Feuerwehr Achstetten
Warum bist du zur Feuerwehr gegangen?
Für mich war damals der Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr eine Möglichkeit, am neuen Wohnort Anschluss zu finden und aktiv zu sein. Außerdem ist helfen immer sinnvoll.
Welche Ausbildung hast du bei der Feuerwehr durchlaufen?
Ich war zunächst Truppmann und wurde dann Truppführer inklusive Sprechfunk. Ich bin außerdem Atemschutzträger und Maschinist, das heißt, ich darf das Feuerwehrauto fahren. Für mich gilt dann das Sonderwegerecht: Ich darf über rote Ampeln fahren.
Wie häufig bist du im Einsatz?
Ungefähr alle zwei Monate muss ich während der Arbeitszeit wegspringen. Kürzlich war ich insgesamt zehn Stunden bei einem Hausbrand. Im Schnitt dauern die Einsätze zwischen einer und zwei Stunden.
Was war dein schönstes Erlebnis?
Wir konnten mit Drohnen und Wärmebildkamera vermisste Menschen lebend in einem Maisfeld finden.
Und das schlimmste Erlebnis?
Ein Suizid.
Martin Renz, Project Manager UC, Gruppenführer bei der Feuerwehr Laupheim
Warum gingst du zur Feuerwehr und was hält dich?
Ich bin schon seit meiner Jugend dabei. Und meine Motivation ist ganz klar die tolle Kameradschaft bei uns.
Hattest du schon einen Einsatz bei Uhlmann?
Ja, sogar mehrere. Einmal hat ein Trafo gebrannt, ein anderes Mal gab es Hochwasser, einmal war es ein Fehlalarm. Und ein spezieller Einsatz war es, als ein Hausmesse-Zelt den ganzen Tag mit Wasser gekühlt werden musste, weil es so heiß war.
Wie viele Einsätze hat die Feuerwehr Laupheim jährlich?
Circa 250. Wir sind über 100 Leute – je nach Alarmstufe wird nur ein Teil alarmiert. Ich habe ungefähr einen Einsatz pro Woche, alle 14 Tage Standardübungen und immer mal Fortbildungen oder E-Learnings.
Welche Eigenschaften müssen Feuerwehrleute mitbringen?
Auf jeden Fall körperliche und geistige Fitness. Und sie dürfen keine Vorstrafen haben.
Was war dein schönstes Erlebnis?
Das Schönste daran, bei der Feuerwehr zu sein, ist für mich das, was neben den Einsätzen passiert. Vor allem die Kameradschaft, das gemeinsame Singen des Feuerwehrlieds. Das überwiegt und macht schlimme Erlebnisse wie zum Beispiel Einsätze, bei denen Kinder betroffen sind, leichter zu ertragen.
Wie lange dauerte dein längster Einsatz?
Das war ein Brand bei Lako, der Laupheimer Kokosweberei, die in der Nachbarschaft von Uhlmann ist. Er dauerte zwölf Stunden, aber eine ganze Woche lang gab es immer wieder Glutnester.
Andreas Russ, Team Leader Assembly Synchronisation, Kommandant bei der Feuerwehr Schönebürg
Warum bist du zur Feuerwehr gegangen?
Ich habe 2006 als Quereinsteiger angefangen. Die Kameradschaft zog mich an – und hält mich bis heute. Und natürlich die Lust auf den Dienst am Nächsten. Die muss man mitbringen!
Wie finden es deine Kolleginnen und Kollegen, wenn du zu einem Einsatz musst?
Sie haben Verständnis. Ich habe in meinem Team bei Uhlmann drei Mitarbeiter, die ebenfalls bei der Feuerwehr sind – allerdings bei anderen Wehren, sodass sich die Einsätze nicht überschneiden.
Wie viele Einsätze hast du jährlich?
Ich schätze, zwischen 15 und 20. Die meisten waren bisher nicht während der Arbeitszeit.
Was sind das für Einsätze?
Es ist alles dabei. Von der Katze oder dem Papagei auf dem Baum und dem Hund im Schacht über Schneebruch auf Waldwegen, Verkehrsunfällen und Bränden bis zu Hochwasser, bei dem ich auch circa zwölf Stunden im Einsatz war. Am schlimmsten waren für mich Verkehrsunfälle. Umso wichtiger sind der Zusammenhalt, nicht nur innerhalb der eigenen Feuerwehr, und gemeinsame Aktivitäten. Im Sommer treffen wir uns alle 14 Tage, im Winter alle vier Wochen.
Dominic Ziarnetzki, Production Specialist AXITO, Gruppenführer bei der Feuerwehr Laupheim
Wie bist du zur Feuerwehr gekommen und was machst du da?
Mein Vater war schon bei Feuerwehr, ich hatte also von klein auf Kontakt zur Feuerwehr. Als wir nach Laupheim gezogen sind, hat mich mein Nachbar zur Jugendfeuerwehr mitgenommen und ich habe die Grundausbildung bei der Jugendfeuerwehr absolviert und das Jugendflammen-Abzeichen gemacht. Mit 18 Jahren machte ich die Truppmannausbildung und nach zwei Jahren die Truppführerausbildung. 2017 war ich dann auf dem Gruppenführerlehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. Außerdem bin ich Kreisausbilder für Maschinisten.
Hattest du schon einen Einsatz bei Uhlmann?
Einen. Da hat ein Elektrogerät in der Montagehalle gebrannt.
Was war dein schlimmstes, was dein schönstes Erlebnis bei der Feuerwehr?
Schön sind die Kameradschaft und der Zusammenhalt in der Feuerwehr. Wir treffen uns alle 14 Tage zur Übung, um auf allen Fahrzeugen und Geräten fit zu bleiben, unternehmen aber auch gemeinsame Ausflüge und haben viel Spaß dabei. Das schlimmste Erlebnis war ein schwerer Autounfall mit mehreren Toten.
Frank Thimian, Driver Logistics Car Pool, Kreisjugendleiter und Zugführer bei der Feuerwehr Laupheim
Wie bist du zur Feuerwehr gekommen und was ist deine Position dort?
Ich wurde 1993 beim Rasengießen vom damaligen Kommandanten „entdeckt“. 2003 habe ich die Jugendfeuerwehr Achstetten gegründet – sie war der Grundstein für die heutige Feuerwehr Achstetten. Als Kreisjugendleiter stehe ich allen 46 Jugendfeuerwehren im Landkreis Biberach vor – das sind circa 850 Mitglieder.
Wie viel Zeit steckst du in dein Ehrenamt?
Neben den Einsätzen sind es ungefähr zehn Stunden in der Woche.
Was motiviert dich?
Circa 80 Prozent der Jugendfeuerwehr-Mitglieder gehen danach zur Feuerwehr. Das ist ein guter Antrieb. Außerdem ist meine Frau ebenfalls bei der Feuerwehr.
Was war dein schönstes Erlebnis bei der Feuerwehr?
Wir hatten einen Einsatz, weil ein Herd in einer Wohnung an war, in der sich ein kleines Kind allein befand. Das glückliche Gesicht der Mutter, als die Gefahr gebannt war, vergesse ich nie.
Was war das schlimmste Erlebnis?
Als der Bauernhof meines Schwiegervaters brannte. Es gab zum Glück keinen Personenschaden, aber die Tiere sind verbrannt. Der Einsatz dauerte 32 Stunden.
Freiwillige Feuerwehren sind enorm wichtig, denn Berufsfeuerwehren gibt es meist nur in großen Städten. Wer zur Freiwilligen Feuerwehr möchte, muss über 18 Jahre alt sein – oder zur Jugendfeuerwehr gehen. Körperliche Fitness ist eine Voraussetzung und die Bereitschaft, regelmäßig an Übungen teilzunehmen. Die Grundausbildung dauert 70 Stunden. Danach können sich die Feuerwehrleute weiter qualifizieren. Zum Beispiel zum Maschinisten (Fahrer), Sprechfunker oder Atemschutzträger. In Einsätzen ist die Mannschaft hierarchisch gegliedert in Einsatzleiter, Verbandsführer, Zugführer, Gruppenführer und Truppführer. So muss sich eine Führungskraft im Einsatz nicht um alle Einsatzkräfte kümmern.
Imagefilm der Freiwilligen Feuerwehr Laupheim
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