Mark*, wie kamst du zu Cremer Speciaalmachines?
Seit ich das Studium 1993 abschloss, war ich in verschiedenen Positionen und Unternehmen in der Fertigungsindustrie tätig. Allerdings nicht in zu vielen, denn ich glaube daran, dass man mehr bewegen kann, wenn man länger bei einer Organisation bleibt, weil man die Kolleginnen und Kollegen, den Markt und die Kunden gründlicher kennt. Und ich bin jemand, der gerne etwas bewegt. Doch Ende 2021 kontaktierte mich ein Headhunter wegen einer interessanten Stelle. Er durfte mir den Namen des Unternehmens aber nicht sagen. Ich wurde neugierig und fuhr zu einem ersten Vorstellungsgespräch in Düsseldorf.
Im Gespräch mit dem CEO der Uhlmann Group Prof. Dr.-Ing. Matthias Niemeyer und dem Personalchef Gert Jaudas wurde mir schnell klar, dass es auf der persönlichen und der Interessensebene passt.
Was genau reizte dich an der Aufgabe bei Cremer in Lisse?
Mir gefällt, dass Cremer Teil einer größeren Gruppe ist, es bei Uhlmann und Cremer aber immer noch sehr familiär zugeht. Bei Cremer herrscht eine Anpack-Mentalität. Das zeigt sich auch in der sozialen Art und Weise, in der wir in der Gruppe zusammenarbeiten. Darüber hinaus ist meine Aufgabe recht breit gefächert und umfasst operative, taktische und strategische Aspekte.
Wie hast du den Start bei Cremer erlebt?
Was die Arbeit betrifft, konnte ich glücklicherweise auf Erfahrungen zurückgreifen, die ich vorher gesammelt hatte. Zuvor arbeitete ich für den Weltmarktführer für Maschinen zum Sortieren und Verpacken von Eiern. Das ist aus technischer Sicht nicht weit entfernt von Cremer. Aber wenn man einen neuen Job antritt, geht es natürlich auch darum, die Kolleginnen und Kollegen und die Kunden kennenzulernen und die Produkte. Die ersten Monate waren ziemlich intensiv. Aber alle waren sehr hilfsbereit.
Kennst du inzwischen alle Mitarbeitenden bei Cremer persönlich?
Ich bin jemand, der gerne im Unternehmen unterwegs ist, und ich glaube an das Konzept der offenen Tür. Begegnet bin ich also schon allen. Aber wir sind fast 200 Menschen, da ist es unmöglich, alle Namen zu kennen – obwohl ich mir Mühe gebe, sie über die Tafeln mit Fotos und Namen, die bei uns hängen, zu lernen.
Führung bedeutet für mich, sich um die Menschen zu kümmern, ihnen zuzuhören und mit gutem Beispiel voranzugehen.
Mark van der Wolf, Managing Director Cremer
Der persönliche Kontakt und Offenheit scheinen dir wichtig zu sein. Was zeichnet deinen Führungsstil sonst noch aus?
Ich begreife Führung als Coaching. Wir haben bei Cremer fähige und engagierte Leute. Natürlich besteht mein Job darin, beständig auf die Verbesserung unserer Prozesse, Produkte und Dienstleistungen hinzuwirken, aber auch auf die Art und Weise, wie wir zusammenarbeiten. Neben Innovation und Zuverlässigkeit ist Zusammenarbeit einer unserer Kernwerte. Und Führung bedeutet für mich, sich um die Menschen zu kümmern, ihnen zuzuhören und mit gutem Beispiel voranzugehen. Aber auch klare Entscheidungen zu treffen und sie transparent zu machen.
Kannst du uns ein Beispiel nennen, wie sich dieser Führungsstil bei Cremer im Alltag zeigt?
Wir haben beispielsweise mit allen Mitarbeitenden regelmäßige Meetings, bei denen wir darüber sprechen, wie es gerade läuft, welche Erfolge wir feiern können, worüber wir uns Gedanken oder Sorgen machen müssen, wo die Herausforderungen liegen. Ich glaube an Transparenz und Offenheit.
Vor welchen Herausforderungen steht Cremer gegenwärtig?
Im Großen und Ganzen sind es dieselben, vor denen nahezu jedes Unternehmen steht: Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, Lieferkettenengpässe und stark gestiegene Rohstoff- und Energiepreise.
Wie begegnet Cremer diesen Herausforderungen?
Indem wir uns kontinuierlich anpassen und flexibel und kreativ bleiben. Wenn so vieles zusammenkommt wie in unserer Gegenwart, ist es entscheidend, dass man in der Lage ist, sich schnell zu verändern und an die Gegebenheiten anzupassen. Eine Stärke von Cremer ist es, dass wir in verschiedenen Branchen präsent sind: Wir bieten Zähl- und Verpackungslösungen für die pharmazeutische Industrie sowie für die Food/Non-Food-Industrie und den Agrar-/Saatgutsektor. Und dann gibt es noch den Kundendienst als wichtige Säule. Mehrere Standbeine zu haben, ist ein großes Plus, weil sich die verschiedenen Bereiche ausbalancieren können.
Werfen wir einen Blick in die Zukunft: Was ist deine Vision für Cremer?
An erster Stelle steht: Wir wollen unsere Märkte ausbauen und ein größeres Stück vom Kuchen. Dort, wo jetzt noch gewogen wird, könnte künftig auch gezählt werden – mit unseren Maschinen. Wenn wir uns auf unsere Kerntechnologie, das Zählen, konzentrieren, bringt es uns und unseren Kunden sicherlich Vorteile. Zweitens wollen wir eine nachhaltige Organisation aufbauen. Das bedeutet auch, personell für die Zukunft vorzusorgen. Wir müssen Leute gewinnen und Leute halten. Und drittens müssen wir natürlich die richtigen Produkte entwickeln, indem wir einerseits unseren Kunden einen Mehrwert bieten, andererseits aber neue Märkte und Kunden erschließen. Es gibt viele aufstrebende Volkswirtschaften und Branchen, aber auch Entwicklungen wie zum Beispiel die Digitalisierung. Wir wollen an der Spitze stehen – und deshalb müssen wir einen klaren Blick dafür haben, was draußen passiert, wo unsere Kunden und potenzielle Kunden sind.
Wie ist es bei dir: Was zählt in deinem Leben am meisten?
Gesundheit und Humor! In der spärlichen freien Zeit, die ich habe, halte ich mich fit mit Radfahren und Wandern und verbringe dabei auch Zeit mit meiner Frau und meinen 20 und 23 Jahre alten Söhnen. Und ich trenne Beruf und Humor nicht voneinander. Bei Cremer finden wir immer wieder Gelegenheiten, um miteinander zu lachen.
Vielen Dank für das Gespräch, Mark!
Die Group Company Cremer Speciaalmachines B.V.
1949 gründete Fred Cremer das Unternehmen, das sich anfangs auf Zählmaschinen für Blumenzwiebeln konzentrierte. Später kamen die Bereiche Pharma, Lebensmittel und Konsumgüter hinzu. 1985 übernahm Fred Cremer Jr. die Firma von seinem Vater. Seit 2017 gehört sie zur Uhlmann Group. Cremer hat seinen Hauptsitz im südholländischen Lisse. Die Belegschaft umfasst circa 200 Mitarbeitende.
*Bei Cremer ist die Ansprache mit Vornamen und das Duzen üblich, weshalb wir es auch im Interview übernommen haben.
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